Über uns

 

Die Aktivreiseveranstalter IRKLAKOJIS möchte auf umweltschonende Weise den Reisenden die Natur Litauens näher bringen, sowie einen Einblick in deren Kultur und Bräuche geben.

Auf unseren mehrtägigen Touren werden Sie in kleinen Gruppen (max. 12 Pers.) viel Neues und Interessantes erleben.

Auf den Touren entstehen oft Gemeinschaften mit dem Ziel Natur zu erleben und zu beobachten ohne zu stören.

Jeder Tour wird von einheimischen Reiseleitern geführt die über die lokalen Gegebenheiten bestens Bescheid wissen.

Auf mehrtägigen IRKLAKOJIS Touren haben Sie die Möglichkeit regionale litauische Folklore und lukullische Spezialitäten kennenzulernen.

 

-Ihr kompetenter Begleiter um Litauens Natur, Kultur und Bräuche kennenzulernen
 
Die Presse:
 
LITAUEN: Rückkehr zur Nehrung

Die kleinen Fischerhäuser in Rot und Blau verleihen dem Dorf Nida auf der Kurischen Nehrung seinen besonderen Charme. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Nida (deutsch: Nidden) ein beliebtes Urlaubsziel deutscher Intellektueller und Künstler. Nun entdecken auch viele Einheimische „ihre Nehrung" wieder: Sie bieten Expeditionen durch die Ostsee an und bewirten die rund zwei Millionen Gäste, die jährlich kommen. (4.000 Zeichen)


Ein Feature von n-ost Korrespondentin Birgit Johannsmeier

Bei Interesse an diesem Text melden Sie sich bitte unter artikeldienst@n-ost.org


SEHNSUCHT NACH DÜNE, HAFF UND OFFENEM MEER
Immer mehr junge Litauer zieht es zurück auf die Kurische Nehrung.

Von n-ost Korrespondentin Birgit Johannsmeier

Nida (n-ost) - Schon am frühen Morgen spazieren die ersten Besucher die Hafenpromenade von Nida entlang. Das beeindruckende Panorama der Wanderdüne, die sich am Rande des litauischen Dorfes befindet, ist von hier besonders gut zu sehen. Die Düne zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen. Denn von hier hat man nicht nur auf das ruhige Haff einen guten Blick, sondern auch auf die offene Ostsee am Westufer der Halbinsel. Im Hafenbecken haben zwischen Jollen und Segeljachten traditionelle Holzkähne angelegt und bieten den Touristen Rundfahrten auf dem Kurischen Haff an.

Bei der kleinsten Brise ist auch Matas Mizgiris mit seinem Strandsegler unterwegs. Viele Jahre hat der blonde Hüne in den USA gearbeitet und gelebt, ist durch ganz Europa gereist und hat sein Abenteuer in der Taiga und im Ural gesucht. Doch endlich hat er daheim seine Nische gefunden und verdient damit gutes Geld. Er bietet den Touristen Expeditionen über die Kurische Nehrung an: Im Kanu durch das Haff bis an die russische Grenze oder auf den Strandseglern über Land. Vorbei an zahlreichen Fischerdörfern mit ihren bunten Holzhäusern führt die Tour zu einem Kiefernwald, der über große Flächen einem Urwald gleicht. „Nachdem ich die Welt gesehen hatte, wusste ich, dass Nida und die Kurische Nehrung einzigartig sind. Auch meine Vorfahren waren Fischer. Ich will wie sie hier leben und meine Kinder großziehen."

Überall entlang der Uferpromenade stehen die charakteristischen Fischerhäuser: Sie sind dunkelrot oder blau gestrichen, haben blau-weiße Fensterläden und ein Strohdach. Die einen bieten heute den Urlaubern Quartier, die anderen laden zu geräuchertem Fisch und litauischen Spezialitäten ein. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg kamen viele deutsche Intellektuelle und Künstler nach Nida (deutsch: Nidden). Das Haus, das sich der Schriftsteller Thomas Mann in Nida bauen ließ, mit Reetdach und gekreuzten Pferdeköpfen im Giebel, ist inspiriert vom Stil der Fischerhäuser. Inmitten der bunten Holzhäuser erhebt sich das Rathaus, ein moderner roter Backsteinbau. Vom zweiten Stock aus überblickt und lenkt die Oberbürgermeisterin Ausra Feser ihre kleine Gemeinde.

Schon seit 400 Jahren hätten die Leute in Nida immer dasselbe getan, sagt sie mit einem Schmunzeln: „Nach jedem großen Sturm Bernstein gesammelt, Fische gefangen und Gäste bewirtet." Mit einer kurzen Ausnahme, fügt Ausra Feser hinzu: Denn als Litauen Sowjetrepublik war, wurde die Kurische Nehrung zum militärischen Sperrgebiet. Die Oberbürgermeisterin ist hier aufgewachsen und kann sich noch gut daran erinnern, wie das Leben auf der Nehrung im Sozialismus war. Aus Nida wurde eine Fischereikolchose und die Kommunisten hätten all die kleinen Fischerhäuser noch mal geteilt. Oft mussten auf kleinstem Raum bis zu vier Familien leben. Aber schon in den 70er Jahren wurde Nida von der Kommunistischen Partei wieder für den Tourismus entdeckt, Kurheime und Sanatorien entstanden.

Gleich hinter dem Dorf Nida verläuft seit der Unabhängigkeitserklärung die Grenze, die heute Litauen von Russland trennt. Nach dem Austritt Litauens aus der ehemaligen Sowjetunion wollten viele Einwohner weg und verkauften ihre Wohnungen. „Wir sind nur noch zweieinhalbtausend Leute auf der Nehrung. Hier in Nida nur eineinhalbtausend, wenn noch mehr weggingen, müssten wir die Gemeinde auflösen", berichtet die Oberbürgermeisterin besorgt.

Doch mittlerweile kommen Jahr für Jahr mehr als zwei Millionen Gäste nach Litauen, um ihren Urlaub auf der Kurischen Nehrung zu verbringen. In diesem Sommer seien sie nicht nur aus Deutschland, Italien und Spanien angereist, erzählt Ausra Feser stolz, sondern auch aus Russland, der Ukraine und Tschechien. Da der Tourismus auch Arbeitsplätze mit sich bringt, glaubt die Oberbürgermeisterin fest daran, dass in Zukunft wieder mehr Einheimische ihr Glück daheim auf der Halbinsel suchen. Schon jetzt kommen immer mehr junge Leute zurück.

Die 26-jährige Egle Baltranaite zum Beispiel ist im vergangenen Sommer auf die Kurische Nehrung zurückgekehrt. Sie hat nach vier Jahren ihre Anstellung in einer Stockholmer Tourismusagentur gegen einen Job im Rathaus von Nida eingetauscht - obwohl sie in Nida deutlich weniger verdient als in Stockholm. Aber an der Nehrung spüre sie einfach eine besondere Energie: am Haff, am offenen Meer, im Wald oder auf der großen Wanderdüne.

ENDE

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